Donnerstag, 12. März 2015

Du und ich, so nahe....

Das ich Stillen wollte war mir von Anfang an klar. Hatte mir auch nie Gedanken drum gemacht, ob es klappt oder nicht, es war einfach natürlich für mich. Vielleicht klappte es deswegen von der ersten Sekunde an so gut - bei mir jeden Falls, beim MiniHeld war es etwas träge am Anfang.
Wie ihr merkt, wird das ein Post über die Stillbeziehung vom MiniHelden und mir. Ich möchte das Thema nur anschneiden, da es mir momentan so viel durch den Kopf geht (vielleicht weil der Bub bald zwei Jahre alt wird!?) und ich einfach finde, dass es ein erwähnenswertes Thema ist. Es war eine wundervolle Zeit. Ich traure ihr wirklich bitterlich hinterher. Es durchbohrt mir wahrlich das Herz und sticht immer wieder nach, wenn ich daran zurückdenke und mir immer wieder aufs Neue klar wird, dass es vorbei ist und nicht mehr wiederkommen wird. Aber ich will es nicht nur schön reden, es war auch anstrengend und oft einfach nur ätzend und Kräfte raubend....ja, ihr habt richtig gelesen - ätzend! Aber alles nach dem anderen. 
Der Bub kam dreieinhalb Wochen zu früh, daher arbeitete seine Leber noch nicht richtig mit und sein Bilirubinwert im Blut war zu hoch (Neugeborenengelbsucht). Wir blieben nach der Geburt eine Woche im Krankenhaus und einen Tag davon musste ich ihn komplett abgeben. Er wurde unter einer speziellen Lampe bestahlt, was die Leber anregend und vor allem unterstützen sollte. Es half auch. Aber dieser eine Tag war sehr sehr schwer für mich. Auch wenn ich ihn alle zwei Stunden gebracht bekommen habe, damit ich ihn stillen konnte, tat es unheimlich weh mein neues, wundervolles Glück nicht die ganze Zeit betrachten zu können. Stillen oder überhaupt nur ein bisschen Nuckeln wollte er zu dem Zeitpunkt überhaupt gar nicht. Er war durch die Neugeborenengelbsucht einfach zu müde zum Trinken und wollte die ganze Zeit schlafen. Doch wie gesagt, die Bestrahlung mit der Lampe half, er wurde immer fitter und trank bald genug und nahm ordenltich zu. Mein kleines B obenrum wurde auf einmal ein ordentliches...mh...ja...welche Größe war es dann? Sie waren einfach riesig! Ich hatte einen starken Milcheinschuß, es tat richtig weh. Nachts lief ich aus und durchnässte völlig das Krankenhausbett. Durch die Kälte wachte ich auf und musste mich öfters umziehen. Das wenige Trinken entleerte dazu den kräftigen Einschuss nicht und ich musste abpumpen, wenigstens so viel, dass es nicht mehr schmerzte. Trotzdem sahen die beiden vor mir noch zum platzen aus. Es wurde aber besser. Nachdem MiniHeld endlich bei mir trank, gewöhnte sich mein Körper an die gewünschte Menge. Nur das "Nachregulieren" wenn er im Wachstumsschub war und plötzlich mehr verlangte, war etwas heikel. Ich lief wieder aus und es spante schnell und schmerzte ab und an ziemlich. In der Zeit hatte ich doch vor einen Milchstau Angst, aber so weit kam es zum Glück nie.
Es war ein angenehmes Gefühl, wenn er trank. Da vor allem in den ersten paar Monaten die Brust andauernt voll war und es mich sehr erleichterte. Doch die Nähe zu meinem Kind war einfach unglaublich. Ich kann diese Momente der Verbundenheit gar nicht beschreiben. Er hatte ein tiefes Verlangen. Weinte weil er sich noch nicht so wohl in dieser neuen Welt fühlte und ich konnte ihm helfen. Ja, ich! Ich darf jetzt egoistisch und ein bisschen selbstverliebt sein und das Wort "Ich" ganz oft benutzen. Denn ICH war es, die ihm Geborgenheit, Nähe, Wärme, Trost, Liebe und natürlich wertvolle Nahrung geben konnte. Ja, wir Mütter dürfen stolz darauf sein! Oft lief mir eine Träne, während er an meinen Körper gekuschelt bei mir lag und seinen Durst löschte oder einfach selbst die Nähe genoss. Und es laufen mir noch heute die Tränen wenn ich daran zurückdenke. Davon habe ich meinem Freund noch gar nicht wirklich erzählt, da ich nicht weiß, ob er meine Gefühle verstehen kann. Mein tiefen Wunsch, genau das nochmal mit meinem Sohn erleben zu können. 
....ja, doch leider gab es auch oft diese ätzende Momente. Wie zum Beispiel, als er mit ca. sechs Monaten nur eine Brust bevorzugte. Die andere wurde nicht angerührt! So bald ich ihn auf den linken Arm nahm, schrie er wie wild los und beruhigte sich nicht mehr, bis ich ihn auf die andere Seite nahm und er an die rechte Brust kam. Manchmal bemerkte er den Seitenwechsel nicht und schrie sich richtig ein, dockte dann auch nicht mehr an seine bevorzugte Seite an. Natürlich füllte die linke sich trotzdem, wurde nicht geleert, war leicht gerötet und hart und wollte einfach nur platzen! Ich musste wieder abpumpen, ausstreichen half nicht. Dafür war meine Produktion einfach zu hoch. Diese war auch während "normale" Stillverhältnisse total krass, so dass MiniHeld sie nie leer trinken konnte und ich einfach immer einen wohlgefromten Busen hatte. So bald ich ein Baby schreien hörte, das war auch ein Nachteil, lief ich aus und dann leider nicht nur ein/zwei Tröpfchen. Ab und an steckte ich mir Waschlappen in den BH, die ich immer in der Tasche mit dabei hatte. Schaute ich mein Baby nur an oder redete über mein "MutterDaSein" verfärbte sich mein Shirt. Ahja, das mit nur eine Seite akzeptieren regulierte sich nach einer Woche wieder, kam aber später wieder und wieder. Glaube insgesamt drei Mal. Immer eine andere Seite. Die Gefühle währenddessen kann ich gar nicht erklären. Ich war einfach geschafft, da die eine Brust platze und auslief, aber nicht angenommen wurde. Obwohl sie so schmerzte und einfach nur geleert werden musste. Die andere wurde gierig leer getrunken. Trotzdem wurde weiter an ihr genukelt, was ebenfalls schmerzte und nach einiger Zeit einfach unangenehm war. Doch anderes beruhigte er sich nicht. Also, was sollte man anderes machen, als diese fast unerträgliche Unangenehmlichkeit über sich ergehen zu lassen? Mütter wollen ja nur das Beste für ihre Kinder. Pech nur, wenn er noch Hunger hatte, aber nicht mehr kam. In der zeit akzeptierte er auch die abgepumpte Milch aus der Flasche nicht. Was hieß, ich hatte ein schreiendes Baby, bis sich seine LieblingsSeite wieder etwas gefüllt hatte.
Die Abhänglichkeit während der Stillzeit muss ich ja nicht erwähnen? Klar, das Baby braucht die Mutterbrust um in erster Linie seinen Durst zu stillen. Aber anderes rum braucht die Mutter das Baby ebenso. Denn die Brust leert sich nicht von alleine (nicht so, wie sie es auf jeden Fall braucht). Ich fotografierte zwei Monate nach der Geburt eine Hochzeit, den ganzen Tag. Ein Glück akzeptierte der Bub die abgepumpte Milch aus der Flasche, das Problem war schon Mal gelöst und er genoß den Tag mit Papa und meinen Schwiegerelter. Doch ich musste mich immer wieder beim Brautpaar entschuldigen und mich dem wortwörtlichen Druck hingeben - auf irgendwelchen (manchmal) unschönen Toiletten. Also schleppte ich nicht nur die tonnenschwere Fotoausrüstung mit, sondern auch die Abpumpstation, die nicht gerade wenig Platz in der Tasche einnahm. Als Hochzeitsfotografin durfte ich auch die wichtigen Momente nicht verpassen und so blieb ich und erledigte meinen Job, obwohl ich unter der Strickjacke merkte, wie mein BH sich nässte - peinlich. Zum Glück blieb es unbemerkt. Jetzt sehe ich es als normal an und lächle drüber, aber wäre es an dem Abend jemanden aufgefallen und er hätte drüber geschmunzelt, wäre ich im Boden versunken. ABER es ist etwas der menschlichsten und normalsten Dinge dieser Welt! Eine Mutter stillt, die Brust füllt sich und ab und an kann diese auch das Shirt eines sehr schnell peinlich berührten Mädchens durchnässen. Was wirklich NORMAL und NICHT peinlich sein sollte.
Ich könnte noch so viel über diese Zeit sprechen, aber ich komme nun zum Schluss. Denn mit achtzehn Monaten bekam der MiniHeld die Maul- und Klauenseuche (zum Glück "nur" mit ein paar Pusteln im Mundraum) und das Trinken fiel ihm mehr als schwer. Es tat ihm fürchtbar weh und er ließ es deswegen auch bleiben. Ab und an konnte er aus einem Glas trinken, aber in dieser Zeit gewöhnte er sich die Brust ab und stillte sich so selber ab. Ich bin zwar froh, dass das Abstillen so kein großes Thema wurde. Wovon ich aber auch der Meinung bin, dass es so wieso nicht gewesen wäre, da ich ihn selbst hätte entscheiden lassen, wann er genug hat. Zu der Zeit aß er auch schon mit uns am Tisch und holte sich nur Abends an der Brust nach, was er am Tag nicht hatte über die "normale" Nahrung aufnehmen können. Wäre also auch nicht mehr lange so gewesen und er hätte auch das von selbst nicht mehr gewollt. Auf jeden Fall kam mir es nur zu recht, da ich mich bei ihm ansteckte und als er langsam besser drauf war und fast schon wieder gesund wurde, brannten mir die Brustwarzen. Ich hätte ihn gar nicht wieder dran lassen können - es waren Höllen Schmerzen!
Naja, alle zwei/drei Tage wollte er Abends noch einmal dran. Das war aber ok, da es mir schnell wieder besser ging b.z.w. meinen Brustwarzen. Aber das war dann auch kein wirkliches Trinken mehr, es war die Nähe zum Einschlafen die er wollte. Leider war es dann damit nach ca. drei Wochen auch vorbei...
...und wisst wir was mir noch Salz in die Wunde streut? Ich habe kein einziges Foto vom Stillen. Keines von Weitem, mit meinem Rücken, eines wo man es nur erahnen könnte. Kein einziges. Und das als Fotografin, die alles auf Bilder festhalten will. Ah, dieses Salz, es brennt so...


3 Kommentare:

  1. Oh ich kann Dich so gut verstehen. Wir haben viel gemeinsam. Mein Sohn kam auch drei Wochen zu früh, an die Stillzeit denke ich auch mit einem weinenden und einem lachenden Auge zurück. Es war eine wundervolle, ganz intime Zeit nur mit meinem Kind, aber diese Zeit war auch super anstrengend. Er war ein Schreikind und wollte wochenlang Nachts bis zu 12mal gestillt werden. Eigentlich kam es mir so vor, als hing er mir nur an der Brust. Ja und wenn es dann vorbei ist, dann sehnt man sich nach der Zeit zurück :D
    Das Foto ist übrigens zuckersüß<3
    liebe grüße

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    1. Schön zu hören, dass es anderen Müttern genau so ergeht bzw erging.
      12 mal in der Nacht ist auch wirklich anstregend!

      Liebe Grüße
      und danke für dein Kommentat

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  2. SEI SMART UND WERDE IN WENIGER ALS DREI TAGEN REICH...
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